Die NextGen: Wer? Was? Wo? Und überhaupt wie viele?
Regina Blockhaus
Junge Menschen machen sich Sorgen um ihre Zukunft und fühlen sich nicht genug gehört – dies trifft nicht nur auf Deutschland zu, sondern auch auf andere europäische Länder. Angesichts aktueller multipler Krisen (die Corona-Pandemie, der Angriffskrieg in der Ukraine, die Klimakatastrophe, der demografische Wandel, sowie eine ökonomisch und kulturell segregierte Gesellschaft) ist dringendes Handeln erforderlich. Dabei ist es essenziell, die Mitgestaltungsmöglichkeiten der jungen Generation zu verbessern, so dass sie stärkeren Einfluss auf eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung nehmen kann.
Um aktuelle jugendpolitische Themen und Aktivitäten zu diskutieren, luden wir eine Delegation aus Österreich in unseren Stiftungssitz Berlin ein. Mit dabei waren Claudia Plakolm, österreichische Staatssekretärin für Jugend und Zivildienst, und der österreichische Botschafter Michael Linhart.
Wir präsentierten einen kurzen Einblick in die Arbeit der Stiftung und tauschten uns anschließend mit den österreichischen Repräsentanten über nationale Maßnahmen aus. Der Stiftungsanspruch einer interdisziplinären Arbeitsweise wurde hervorgehoben, und so waren neben der Wahl ab 16 Jahren auch das Engagement Jugendlicher für Nachhaltigkeit, der Zivildienst, eine Ausbildungsgarantie und die mentale Gesundheit junger Menschen Themen des Dialogs.
Claudia Plakolm stellte den gegenwärtigen Stand und die Planung zukünftiger Projekte in diesen Bereichen vor und zeigte auf, dass Österreich in einigen Themenpunkten als möglicher Vorreiter betrachtet werden könnte. Während „Wählen ab 16“ in Deutschland beispielsweise noch debattiert wird, besteht das Recht in Österreich bereits seit 16 Jahren auf allen Ebenen (Europawahl, Bundespräsidentenwahl, Nationalratswahl, Landtagswahl, Gemeinderatswahl). Als Reaktion auf den Anstieg psychosozialer Probleme während der Corona-Pandemie wurde 2022 zudem das Projekt „Gesund aus der Krise“ gestartet, um Kinder und Jugendliche kostenlos und unbürokratisch an geeignete Beratungs- und Behandlungsstellen zu vermitteln. Wartezeiten lagen dabei bei nur 11,5 Tagen (Stand Okt. 2022).
Die Staatssekretärin und der österreichische Botschafter in Deutschland Michael Linhart und ihre Teams zeigten sich sehr interessiert an den Aktivitäten der Stiftung und verabredeten weiteren Austausch zu den Themen Jugend und Nachhaltigkeit, mentale Gesundheit junger Menschen und duale Ausbildung.
Anschließend lud die Staatssekretärin junge Expert:innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu einem Netzwerkempfang in die österreichische Botschaft Berlin ein. Mit dabei waren einige unserer Kolleg:innen aus verschiedenen Programmen der Stiftung: Philline Goess-Enzenberg (Bildung und Next Generation), Teresa Staiger und Felix Sieker (Digitalisierung und Gemeinwohl) und Nicole Kleeb (Demokratie und Zusammenhalt).
Vorschaubild: © Arno Melicharek/BKA/
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